Eine vertikale Maus (auch Vertikalmaus genannt) stellt eine ergonomische Alternative zur herkömmlichen Computermaus dar. Sie kann Personen helfen, die unter Beschwerden im Hand- und Arm-Bereich leiden und ist auch für die präventive Vorsorge sinnvoll. Vertikalmäuse sind so konzipiert, dass sie die natürliche Haltung der Hand fördern und dadurch die Belastung für Muskeln und Gelenke minimieren.
Vertikale Maus – Was ist das?
Eine vertikale Maus ist eine Gerät, bei der die Tasten in vertikaler Ebene angeordnet sind. Diese Ebene bildet einen Winkel zum Boden von etwa 30 bis 80 Grad und ermöglicht eine entspanntere Handhaltung als gewöhnliche Computermäuse. Eine vertikale Maus hat eine asymmetrische Bauform, Linkshänder brauchen daher eine andere Maus als Rechtshänder. Bei einer Rechtshändermaus sind die Tasten auf der rechten Seite, bei einer Linkshändermaus auf der linken Seite angebracht. Eine vertikale Maus bietet wissenschaftlich erwiesene Vorteile gegenüber einer Standardmaus. Es gibt jedoch auch kleine Nachteile, auf die wir am Ende des Artikels eingehen werden.
Vorteile der vertikalen Maus
Eine vertikale Maus bietet zahlreiche Vorteile: Sie ermöglicht eine natürliche Handhaltung, wodurch Ermüdungserscheinungen reduziert und ein müheloses Arbeiten gefördert werden. Dank ihrer ergonomischen Form und der raschen Umgewöhnung profitieren Nutzer von mehr Komfort und Effizienz, selbst bei langer Nutzung.
1.) Ergonomische Form ermöglicht natürliche Lage der Hand
Die Bedienung einer herkömmlichen Maus erzwingt ein Verdrehen des Unterarmes, was zur Überstreckung des Handgelenkes und Belastung der Schulter führt. Bei vielen Stunden am Computer führt dies häufig zu gesundheitlichen Problemen.
Im Gegensatz dazu hält eine vertikale Maus die Hand in einer natürlichen Position, die der eines Händedrucks ähnelt. Der Unterarm wird dabei nicht verdreht. Studien zeigen, dass in dieser Haltung die Belastungen für Gelenke und Muskeln in Hand und Unterarm geringer sind. Dies ist insbesondere für Personen vorteilhaft, die über lange Zeiträume am Computer arbeiten und repetitive Bewegungen ausführen müssen.
Eine vertikale Maus kann folglich Abhilfe schaffen, wenn Sie Schmerzen im Handgelenk, dem Unterarm oder der Schulter verspüren. Doch auch präventiv ist eine vertikale Maus zu empfehlen, um solche Probleme erst gar nicht entstehen zu lassen. Eine systematische Untersuchung durchgeführter Studien zu alternativen Maus-Designs zeigt, dass Nutzer eine vertikale Maus als besonders angenehm und gut zu steuern empfinden. Eine Verringerung der Ulnardeviation und Reduktion von Nacken- und Schulter-Schmerzen konnte festgestellt werden. (Benefits of alternative computer mouse designs, Cogent Engineering, Vol. 5, 2018, Ahmed Radwan et al.)
2.) Rasche Umgewöhnung
Im Vergleich zu anderen Alternativen (wie z.B. dem Trackball), ist die Umstellung auf eine vertikale Maus sehr einfach. Die Handhabung ist sehr ähnlich zur Bedienung einer Standardmaus. Man kann sofort damit arbeiten und bekommt bereits nach wenigen Stunden ein gutes Gefühl für das neue Eingabegerät. Zur vollständigen Umgewöhnung sollte man sich jedoch schon einige Wochen Zeit geben, es dauert einfach ein wenig, bis man die Bedienung einhundertprozentig verinnerlicht hat. Bei Planung einer großangelegten Umstellung in Unternehmen ist zusätzlich ein ergonomisches Training für die Mitarbeiter zu empfehlen. Es wurde gezeigt, dass konkrete Anweisungen zur Handhabung die ergonomischen Vorteile der Maus noch weiter erhöhen. (Providing Training Enhances the Biomechanical Improvements of an Alternative Computer Mouse Design, Human Factors, Vol. 51, 2009, Annemieke Houwink et al.)
3.) Weniger Ermüdungserscheinungen
Mit einer vertikalen Maus können Benutzer längere Arbeitszeiten bewältigen, ohne Anzeichen von Überanstrengung zu verspüren. Der reduzierte Muskelaufwand fördert eine gleichmäßige Durchblutung, was zusätzlich die Entstehung von Ermüdungserscheinungen hemmt. Besonders bei repetitiven Bewegungen oder längerem Arbeiten zeigt sich, dass die natürliche Griffhaltung der vertikalen Maus die Effizienz steigert und die Konzentration verbessert. Nutzer berichten oft von einem angenehmeren und leichteren Gefühl beim Arbeiten, was ihre Produktivität und ihr Wohlbefinden steigert.
4.) Müheloses Arbeiten
Mit einer vertikalen Maus muss man nicht auf die Vorteile der praktischen Funktionen einer Standardmaus verzichten. Man hat wie gewohnt zwei bis drei Maustasten, eine Mausrad zum Scrollen und mögliche weitere Medien- bzw. Makro-Tasten zur Verfügung. Aufgrund der ergonomische Bauweise sind die Maustasten außerdem meist so angebracht, dass sie präzise und mit wenig Kraftaufwand gedrückt werden können.
Nachteile der vertikalen Maus
Obwohl die vertikale Maus viele ergonomische Vorteile bietet, gibt es auch potenzielle Nachteile, die bei einem Umstieg berücksichtigt werden sollten. Diese Punkte betreffen vor allem die anfängliche Eingewöhnungszeit und die veränderte Handhabung, die nicht für alle Nutzer sofort ideal ist.
1.) Höhere Belastung des Daumens
Eine Maus wird zwischen Daumen und den restlichen Fingern eingeklemmt – dies ist bei einer vertikalen Maus ebenso der Fall wie bei einer Standardmaus. Die stabilisierende Wirkung des Daumens ist bei der vertikalen Maus allerdings von größerer Bedeutung. Insbesondere bei Seitwärtsbewegungen kann es dadurch zur größeren Belastung des Daumens kommen. Trotz dieses Umstandes gewöhnen sich die meisten Nutzer relativ schnell an die veränderte Handhaltung und sprechen von verbessertem Wohlbefinden.
2.) Geringere Produktivität während der Eingewöhnung
Ein Nachteil der vertikalen Maus ist die vorübergehend geringere Produktivität während der Eingewöhnungsphase. Zu Beginn müssen Nutzer ihre Bewegungsabläufe neu lernen, was anfangs zu einer weniger effizienten Nutzung führen kann. Die Umstellung auf die vertikale Haltung erfordert eine gewisse Anpassung der Hand- und Armkoordination, was zunächst ungewohnt ist. Allerdings erlernen viele Benutzer die neuen Abläufe sehr schnell, was die anfängliche Leistungsabnahme oft nur von kurzer Dauer macht.